29. Badischer Landesposaunentag
Das Motto dieses Landesposaunentages war nicht „Lasst uns miteinander – Wein trinken“ so wie es auf der Etikette der Weinflaschen eines Sponsors gedruckt war. Obwohl das Wein trinken bestimmt nicht zu kurz kam, war das Hauptthema aber doch: „Lasst uns miteinander ♪♪♪“.
Unseren Europaurlaub haben wir diesmal so geplant,
dass wir rechtzeitig im Juli zum 29. Badischen Landesposaunentag in Bruchsal ankamen. Herzlichst aufgenommen von unseren langjährigen Freunden Erika und Georg Will, beide Bläser im Bruchsaler Chor, konnten wir das Fest vom Anfang bis zum Ende miterleben.
Eine Einladung zur Probe des Seniorenbläserkreises Karlsruhe-Land für den Landesposaunentag flatterte auch gleich ins Haus. 25 erfahrene Bläser übten hauptsächlich Choräle und Volkslieder, die am Samstag im Schatten bei der Stadtkirche in Bruchsal vorgetragen wurden. Umringt von freundlichen Seniorenbläsern und von interessierten Zuschauern war es eine Freude und Ehre für mich, in diesem Chor mitblasen zu dürfen. Aber das war auch schon mein einziger aktiver Einsatz.
Den Rest des Landesposaunentages, der sich von Freitag bis Sonntag hinzog, habe ich mit Zuhören, Begegnungen und Gesprächen verbracht. Meine Frau Helga und ich durften mit anderen Ehrengästen am Empfang des Bürgermeisters von Bruchsal, Andreas Glaser, teilnehmen; musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Bezirksbläserchor Bretten unter der Leitung von Prof. Matthias Gromer.
Das Abendkonzert in der übervollen Lutherkirche war ebenfalls ein wunderbares Erlebnis für mich. Das Nordbadische Blechbläserensemble mit großem Schlagwerk spielte unter der Leitung von Landesposaunenwart Armin Schäfer anspruchsvolle Stücke. Der Höhepunkt war für mich zweifellos das Concerto in B-Dur für zwei Solotrompeten, Blechbläserensemble und Pauken von Antonio Vivaldi. Die zwei jungen Solotrompeter Michael Jörder und Jakob Langenbach haben mich mit ihrem Können sehr beeindruckt!
Von der Eröffnung und der Generalprobe am Samstag habe ich wenig gesehen, aber viel gehört, als wir in der Stadt unterwegs waren. Dafür waren wir am Abend beim Konzert am Marktplatz wieder voll dabei. In einem gemütlichen Stuhl vor dem Café genossen wir das Konzert.
Ein schönes Erlebnis war, dass ich bei dieser Gelegenheit den Komponisten Traugott Fünfgeld kennenlernen durfte, von dem wir auch bei uns in Südafrika schon des Öfteren Kompositionen gespielt haben. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich künftig ein regelmäßiger Kontakt mit ihm und vielleicht sogar ein Besuch.
Die Helfer, hauptsächlich von den Chören Bruchsal und Heidelsheim, waren ständig im Einsatz, sodass auch am Sonntag schon frühzeitig die Bänke für Bläser und Gottesdienstbesucher im Schlosspark aufgestellt waren. Da stand dann auch gleich Karl Meid vom Posaunenchor Johannesburg vor mir, der aus dieser Gegend stammt.
Die Predigt von Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh behandelte das besonders in Europa aktuelle Thema "Damit aus Fremden Freunde werden". Die Kollekte des Gottesdienstes wurde jeweils zur Hälfte dem Posaunenchor Wupperthal in Südafrika und Indonesien gespendet. Ich habe in einer Ankündigung die traurige Situation nach der Feuerkatastrophe in Wupperthal näher erläutert. Die gesamte Kollekte erbrachte 12.600 Euro.
Während des ganzen Wochenendes konnte ich Grüße von unserem Posaunenverband an die LPWs Armin Schäfer, Heiko Petersen und Dieter Wendel überbringen, vielen lieben Freunden von der Bläserreise 2011 begegnen, neue Bekanntschaften machen und die Werbetrommel für EBBASA 2020 rühren.
Ein weiterer Höhepunkt des Landesposaunentages war das Choralblasen zum Abschluss im Ehrenhof des Schlosses Bruchsal. Es wurde treffend und humorvoll von Dr. Ulrich Fischer moderiert und aus luftiger Höhe vom Balkon des Torwarthauses des Schlosses dirigiert. Viele Nichtbläser aus Bruchsal und Umgebung lauschten mit Freude und Interesse.
Selbstverständlich wurde noch tagelang über den "schönsten" Badischen Landesposaunentag, wie ihn LPW Armin Schäfer bezeichnete, gesprochen. Der 30. Badische Landesposaunentag findet in 4 Jahren in Mannheim statt.
Karl Tobler